Guter Verband, schlechter Verband: Diskursive Konstruktionen muslimischer Verbände in der massenmedialen Verhandlung zum (vorläufigen) Ende des hessischen Islamunterrichtes
DOI:
https://doi.org/10.26034/fr.zfrk.2021.096Abstract
Der Beitrag untersucht die massenmediale Verhandlung des vorläufigen Endes der Kooperation zwischen der DITIB Hessen und der hessischen Landesregierung bei der gemeinsamen Gestaltung des bekenntnisorientierten Islamischen Religionsunterrichts im Jahr 2020. Es werden hauptsächlich journalistische Kommentare mit Hilfe einer Kritischen Diskursanalyse untersucht. Der Beitrag rekonstruiert das sich zwischen den untersuchten Beiträgen aufspannende Feld des Sagbaren. Es wird gezeigt, dass klare Erwartungen an Islamverbände geäußert werden, denen wiederum ein implizites Verständnis eines vermeintlich guten bzw. schlechten Islams zugrunde liegt, das in der Debatte nicht expliziert wird. Darin zeichnet sich der gute Islam durch Konformität mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der BRD aus. Der schlechte Islam strebt eine politisch-religiöse Einheit an, die abzulehnen sei. Die Islamverbände in Deutschland werden in diese Erwartungsschablone eingespannt und anhand dieser bewertet. Der Beitrag schließt mit politischen, pädagogischen und sozialwissenschaftlichen Folgeproblemen, die an Muslim_innen und Verbände gerichtete Positionierungerwartungen mit sich bringen.Downloads
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22.12.2021
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