Entre instruction et éducation : le débat sur le rôle de l'enseignement de la morale à l'école publique en France de la Révolution française à nos jours

Autor/innen

  • Valentine Zuber

DOI:

https://doi.org/10.26034/fr.zfrk.2016.016

Abstract

Die Einführung einer Volksschule mit dem Auftrag, die jungen Generationen politisch zu bilden, ist – den Empfehlungen der Philosophen der Aufklärung folgend – eines der grossen Projekte der französischen Revolution. Dabei wurde fast von Anfang an der Bildung vor der einfachen Unterweisung den Vorzug gegeben. Der unterrichtende Staat wollte frühzeitig die moralische Erziehung der zukünftigen Bürgerinnen und Bürger übernehmen, um eine mögliche religiöse Erziehung auszugleichen, welche in die familiäre und private Sphäre verbannt wurde. Diese Erziehung wurde in der Dritten Republik ungeachtet der widerstreitenden Debatten im republikanischen Lager formalisiert. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie einfach neu geordnet und jüngst durch die Ausweitung des Faches „Moralische und bürgerliche Erziehung (Education morale et civique)“ auf alle Stufen der Sekundarschule bestätigt. Wir müssen auf die Debatten um „Bildung“ und „Unterweisung“ in der Volksschule in Frankreich zurückkommen und erneut die Bedeutung hinterfragen, welche dem Staat in der Ausführung einer moralischen Erziehung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Volksschule gegeben wird, obwohl die Gesellschaft von heute als weitgehend individualisiert, pluralisiert und säkularisiert erscheint.

Veröffentlicht

13.06.2016